Camping Roadtrip Normandie Bretagne: Route und Tipps

23.09.2025

10 Tage ging es mit dem Campervan durch die Normandie und die Bretagne. Für mich war dies bereits die dritte Reise in eine meiner liebsten Regionen. In diesem Beitrag stelle ich dir unsere Route, Campingplätze und Erfahrungen vor und skizziere dir alternative Routen zum Nachreisen.

Unsere Route auf einen Blick

  • Calais/Opalküste - 1 Nacht

  • Alabasterküste/Saint-Aubin-sur-Mer - 2 Nächte

  • Smaragdküste Bretagne - 2 Nächte

  • Saint Malo - 1 Nacht

  • Blumenküste Normandie/Cabourg - 2 Nächte

  • Stellplatz Mons- 1 Nacht

  • Reisezeittraum: September 2025

Camping Roadtrip Normandie Bretagne: Planung und Erwartungen unserer Reise

Diese Reise haben wir komplett ungeplant angetreten. Wir haben selten früher als 2-3 Tage im Voraus einen Stellplatz gebucht. Dies hatte den Vorteil, dass wir flexibel auf das stürmische Septemberwetter reagieren konnten. Bei Reisen im Juli und August, empfiehlt es sich, die Stellplätze frühzeitig zu buchen. Uns waren schöne Stellplätze an der Küste wichtig, von denen wir fußläufig aus viel erkunden konnten. Und natürlich sollte auch meine Hündin Frieda willkommen sein - sowohl am Stellplatz als auch an den Stränden. Da ich einige touristische Sehenswürdigkeiten schon kannte, haben wir uns auf die weniger stark besuchten Orte fokussiert (mit Ausnahme Saint-Malo), ich werde im Verlauf aber viele Tipps geben, welche Orte lohnenswert sind.

Unser Roadtrip durch die Normandie und die Bretagne im Detail

Roadtrip Stopp 1: Opalküste Normandie - Calais (Sangatte)

Wir starteten unsere Reise in Calais. Im kleinen Nachbarort Sangatte fanden wir einen Campingplatz, der nur 2 Minuten vom Strand entfernt war: Camping des Noires Mottes. Die Stellplätze sind großzügig, gerade und windgeschützt. Gleich auf der anderen Straßenseite befindet sich der weitläufige Strand. Hier erlebten wir den vielleicht schönsten Sonnenuntergang der Reise. Der kleine Ort ist charmant aber unspektakulär, doch starten hier traumhafte Küstenwege. Empfehlenswert ist die Wanderung zum Cap Blanc Nez. Hier gibt es auch einen weiteren Campingplatz, den wir uns aufgrund der guten Lage vorgemerkt haben, den Campingplatz Opal Coast Blanc-Nez.

Über die Region: Sangatte liegt an der Opalküste der Normandie. Die Opalküste besticht mit weiten Sandstränden, hohen Dünen und schroffen Klippen, die bei wechselndem Licht in sanften Blau-, Grün- und Grautönen schimmern. Am Cap Blanc-Nez ragt eine fast 135 Meter hohe Kreideklippe über den Ärmelkanal und bietet spektakuläre Ausblicke bis zu den weißen Klippen von Dover.

  • Campingplatz: https://www.campingdesnoiresmottes.fr

  • Alternative: Campingplatz Opal Coast Blanc-Nez

  • Empfohlene Dauer: 1-2 Nächte

  • Sehenswürdigkeiten: Cap Gris-Nez und Cap Blanc-Nez mit einem Leuchtturm und Panoramablick über den Ärmelkanal, bei klarer Sicht sogar bis nach England.

Roadtrip Stopp 2: Alabasterküste Normandie - Saint-Aubin-sur-Mer

Unser zweiter Campingplatz lag an der berühmten Alabasterküste wo die weißen Felsen steil abfallen. Wir entschieden uns für den kleinen Küstenort Saint-Aubin-sur-Mer. Unser Stellplatz war wie gemalt, hoch auf einer Klippe mit 180 Grad Blick über die Küste und das Meer. Der Ort ist zwar klein, besticht aber mit seinen bunten Badehütten, die für ein besonderes Flair sorgen. Nur 10 Minuten entfernt ist Veuels-les-Roses das zu den schönsten Dörfer der Normandie gezählt wird.

  • Campingplatz: Camping Du Grand Sable

  • Empfohlene Dauer: 2 Nächte

  • Sehenswürdigkeiten: Das Dorf Veules-les-Roses und die Quelle der Veules – der Beginn des kürzesten Flusses Frankreichs, idyllisch inmitten von Gärten gelegen; Falaises de la Côte d'Albâtre – die beeindruckenden Kreidefelsen der Alabasterküste, die sich wunderbar bei einem Spaziergang oberhalb des Dorfs entdecken lassen.

Tipp: Étretat und Fecamp

Rund eine Stunde südlich von Saint-Aubin-sur-Mer liegen der Küstenort Étretat und die Hafenstadt Fecamp. Étretat ist einfach ein Muss, wenn du an der Alabasterküste unterwegs bist: Die schneeweißen Felsen mit ihren Bögen und der berühmten "Aiguille" sehen bei jedem Licht anders aus – am besten genießt du die Aussicht von den Wanderwegen oberhalb des Ortes aus.
Fécamp hat dagegen einen ganz eigenen Vibe: Zwischen dem lebhaften Hafen, den Fischrestaurants und dem beeindruckenden Palais Bénédictine kannst du locker ein paar Stunden bummeln, Likör probieren und den Blick aufs Meer schweifen lassen.

Diesen Abschnitt der Alabasterküste habe ich bei einer vergangenen Reise ausgiebig erkundet. Da die Wettervorhersage denkbar schlecht war, ließen wir die Region bei dieser Reise aus und verlagerten den Trip in Richtung Bretagne. Ich kann jedoch nur empfehlen, die Orte bei einer Normandie Rundreise einzuplanen.

Normandie Roadtrip: Ausflug zum Mont-Saint-Michel

Wenn du mit Hund und Wohnmobil zum Mont-Saint-Michel fahren möchtest, lohnt es sich, ein bisschen vorher zu planen. Am besten buchst du dir einen Stellplatz am fußläufig gelegenen Camping du Mont Saint-Michel. Weitere Campingplätze oder Wo-Mo-Parkplätze gibt es in der Nähe.

Für Tagesbesucher gibt es alternativ einen großen Wohnmobilparkplatz (Besucherparkplatz Zone P8) – von dort fährt ein kostenloser Shuttle oder du läufst die etwa 2,5 km bis rüber. Ich würde übrigens den Sonnenaufgang empfehlen, da du so mit besonders schönem Licht und wenigen Besuchern rechnen kannst. Achte unbedingt auf die Gezeiten, vor allem, wenn du die Sandbänke erkunden willst – bei Flut ist das Risiko zu groß. Hunde dürfen mit auf die Insel, müssen aber an der Leine bleiben.

Roadtrip Stopp 3: Smaragdküste Bretagne - Halbinsel La Guimorais

Dieser Halt war einer der spontansten der Reise und sollte mein absolutes Highlight werden. Während an der Alabasterküste Sturm und Regen vorhergesagt war, sollte das Wetter in der Bretagne vergleichsweise mild werden und es gar sogar Hoffnung auf die eine oder andere Sonnenstunde. Wir suchten daher kurzfristig einen Campingplatz, der zwar windgeschützte Stellplätze bot aber dennoch fußläufig zu Strand und Natur lag. Wir fanden einen solchen Ort auf der Halbinsel La Guimorais mit dem Campingplatz Chevrets, nur einen Steinwurf von Saint-Malo und Cancale entfernt. Schon die Google Bilder machten neugierig, doch die Realität haute uns völlig um: Der Campingplatz ist von drei Seiten von Stränden und wilden Küstenwegen umringt. Ganz ehrlich: Man wusste kaum, in welche Richtung man seine Erkundungstour starten soll. Wir haben zum Glück drei Tage Zeit gehabt und jeden Tag für kleine Abenteuer genutzt. Am ersten Morgen ging es direkt los zum Plage du Port – über den GR34, den Küstenwanderweg, der sich entlang der wilden Atlantikküste schlängelt und immer wieder fantastische Ausblicke auf Strände, Felsen und kleine Buchten bietet. Am zweiten Morgen erkundeten wir die Halbinsel Ile Besnard, die uns besonders beeindruckt hat: schroffe Klippen, einsame Buchten, kleine Pfade zwischen Dünen und Heidekraut – man fühlt sich hier wirklich wie an einem ganz abgelegenen Ort, obwohl Saint-Malo nur einen Steinwurf entfernt ist.

Traumhaft schön ist auch der Chevre-Strand: Hunde dürfen hier leider nur von Oktober bis Mai toben, aber die Dünen sind jederzeit zugänglich, und das Strand-Restaurant in spektakulärer Lage ist definitiv einen Stopp wert. Als kleiner Trost für Hundebesitzer gibt es den Strand des Mottes direkt vor den Toren des Campingplatzes, wo Hunde von 18 bis 10 Uhr frei laufen dürfen. Von hier aus lohnt sich auch ein Spaziergang zum kleinen Hafenort Havre du Lupin, wieder entlang des GR34 – perfekte Kombination aus Meer, Natur und ein bisschen lokaler Atmosphäre.

  • Campingplatz: Camping Chevrets

  • Empfohlene Dauer: 2-3 Nächte

Roadtrip Stopp 4: Saint-Malo (Bretagne)

Wir hätten Saint-Malo in 20 Minuten mit dem Auto erreichen können. Da sich das Parken in der Stadt mit einem Camper aber schwierig gestalten kann, haben wir uns dazu entschieden, direkt einen Campingplatz in der Stadt anzusteuern. Diese Entscheidung sollten wir nicht bereuen. Wir steuerten den Campingplatz de la Cité d'Alet an, der uns netterweise bereits um 12 Uhr auf unseren Stellplatz ließ. Der Platz liegt auf einer Halbinsel und bietet einen herrlichen Blick auf die Küste und die Altstadt von Saint-Malo. Die Altstadt erreicht man zu Fuß innerhalb einer halben Stunde, doch bereits das Viertel Aleth weiß zu begeistern. Es ist deutlich ruhiger als die von Touristen überlaufene Altstadt, besticht aber durch seine charmanten Villen, alten Fischerhäuser und verwinkelten Gassen. Von hier hat man herrliche Ausblicke auf die Bucht von Saint-Malo und den Strand, und entlang der Küste führen schöne Spazierwege, die direkt zu den Festungsmauern der Altstadt oder zu den Stränden der Smaragdküste führen. Außerdem lohnt sich ein Besuch der Ruinen der alten Benediktinerabtei von Aleth, die an die Geschichte der Stadt erinnern. Die Ruinen liegen unmittelbar am Campingplatz. Für uns war der Besuch von Saint-Malo die perfekte Ergänzung.

  • Campingplatz: Camping de la Cité d'Alet

  • Empfohlene Dauer: 1-2 Nächte

  • Sehenswürdigkeiten: Intra-Muros: Die historische Altstadt mit ihren Festungsmauern, verwinkelten Gassen und charmanten Cafés; Strände von Saint-Malo: Weite Sandstrände direkt vor der Altstadt, ideal für Spaziergänge bei Ebbe und Flut; Ruinen von Aleth & Küstenwege: Historische Abteiruinen auf der Halbinsel Aleth und die Küstenpfade mit herrlichen Ausblicken auf die Bucht von Saint-Malo.

Roadtrip Stopp 5: Blumenküste Normandie - Cabourg

Es wurde Zeit, die Rückreise anzutreten. Auch hier berücksichtigen wir die Wettervorhersage. Während es an der Alabasterküste bis zur Opalküste nach wie vor stürmte, schien es an der Blumenküste vergleichsweise aussichtsreich zu sein. Gut, dass wir diesen Abschnitt ohnehin noch auf der Liste hatten. Die Blumenküste, auch Côte Fleurie genannt, erstreckt sich zwischen Deauville und Honfleur und besticht durch elegante Seebäder, charmante Villen im Belle-Époque-Stil und gepflegte Blumenpromenaden.

Unter Campern ist der Ort Houlgate ein Begriff, da hier ein Campingplatz liegt, der Stellplätze unmittelbar am Strand anbietet: Camping de la Plage. Für unseren Zeitraum war leider kein Platz mehr frei (hier besser vorbuchen!), doch bei 60 km/h Sturmböen währe der Platz wahrscheinlich ohnehin recht ungemütlich gewesen. Uns verschlug es daher nach Cabourg, wo wir einen windgeschützten Stellplatz auf dem Camping la Pommeraie ohne Reservierung ergattern konnten.

In Cabourg sind wir die lange, elegante Strandpromenade entlanggeschlendert, die direkt an der feinen Sandküste der Normandie liegt – der Strand selbst hat uns ehrlich gesagt nicht so sehr beeindruckt, aber die frische Meeresluft und die hübschen Cafés entlang der Promenade machten den Spaziergang trotzdem schön. Danach zog es uns auf den Markt von Cabourg, der mehrmals wöchentlich stattfindet: richtig lebendig, bunt und voller lokaler Produkte wie Käse, Cidre, frischem Obst und Gemüse. Besonders charmant ist auch das historische Stadtzentrum: Die Architektur aus Belle-Époque- und Jugendstil-Villen prägt das Bild der Stadt, dazu kommt das liebevoll restaurierte Fachwerk, das den kleinen Straßen einen besonderen Charme verleiht.

Dennoch habe ich persönlich die Blumenküste als weniger eindrucksvoll empfunden, als die Alabasterküste oder Opalküste.

  • Campingplatz: Camping de la Plage in Houlgate - vorbuchen notwendig; Alternative: Camping la Pommeraie (bei schlechtem Wetter, leider keine Sicht)

  • Empfohlene Dauer: 1-2 Nächte

  • Sehenswürdigkeiten: Deauville – bekannt für sein Casino, die schicken Villen, die berühmte Promenade der "Planches" und internationale Filmfestivals; Trouville-sur-Mer – charmantes Fischerdorf mit bunten Häusern, lebendigem Fischmarkt und schöner Strandpromenade direkt neben Deauville; Honfleur – malerischer Hafen mit kopfsteingepflasterten Gassen, pastellfarbenen Häusern und Kunstgalerien; Inspiration für viele impressionistische Maler; Villerville – kleines Küstendorf mit hübschen alten Villen und ruhigen Stränden, ideal für Spaziergänge abseits der Touristenströme.

Einen kleinen Tipp habe ich noch für die Rückreise: Wir suchten einen Stellplatz raus, der vor allem logistisch gut auf der Route nach NRW lag. Wir fanden eine grüne Oase bei der Domaine de la Flaminette an der französisch belgischen Grenze nahe Mons. Hier gibt es kleine Chalets und Stellplätze ohne Strom umgeben von Natur.

Roadtrip Normandie Bretagne: FAQ - Häufige Fragen und Antworten

Wo gibt es die schönsten Stellplätze in der Normandie mit Meerblick? (Wo-Mo Stellplätze Normandie Küste, Normandie Camping direkt am Meer)

Unser liebster Campingplatz in der Normandie am Meer ist Camping du Sable in Saint-Aubin-sur-Mer. Stellplätze am Strand bietet zudem Camping de la Plage in Houlgate an.

Beste Reisezeit Normandie mit Wohnmobil

Wenn du mit dem Wohnmobil in Normandie oder Bretagne unterwegs bist, lohnt es sich, die Saison gut zu planen. Juli und August sind zwar warm, aber auch voll – viele Campingplätze müssen früh gebucht werden, sonst ist schnell alles ausgebucht. Zwischen November und Mai sieht es anders aus: Viele Plätze schließen, und das Wetter ist unbeständig. Wer autark stehen kann und nichts gegen Wind und Wetter hat, der findet ganzjährig geöffnete Wo-Mo-Stellplätze entlang der Küste und jede Menge Ruhe.

Die beste Zeit liegt (für mich) im späten Frühling (Mai–Juni) oder frühen Herbst (September). Dann ist es angenehm mild, die Campingplätze sind geöffnet, und du hast deutlich weniger Trubel als in der Hochsaison. Außerdem hat das Meer im September oft noch die Sommerwärme gespeichert – perfekt für Strandspaziergänge oder kleine Wasserausflüge.

Normandie mit Wohnmobil und Hund

Wohnmobilreisen mit Hund in der Normandie sind generell unkompliziert. Auf Campingplätzen sind Hunde fast immer willkommen, und viele Plätze bieten sogar eingezäunte Bereiche zum Toben. An städtischen Stränden gelten allerdings oft Einschränkungen – Hunde sind dort meist gar nicht oder während der Sommermonate von Juni-September nicht erlaubt. Dafür gibt es spezielle Hundestrände oder Strandabschnitte am Rand, wo dein Vierbeiner frei laufen darf. Für entspanntes Toben und weniger Trubel sind kleinere Orte wie Saint-Aubin-sur-Mer oder Sangatte ideal. Hier könnt ihr Strandspaziergänge genießen und die Natur in Ruhe erkunden.

Kurz gesagt: Mit ein wenig Planung lassen sich Normandie-Touren mit Hund problemlos kombinieren – einfach auf die Regeln achten und die kleineren, hundefreundlichen Orte bevorzugen.