Dolomiten mit Hund: Erfahrungen, Wandern & Tipps für Südtirol mit Hund

12.08.2025

Für uns sind die Dolomiten einer dieser Orte, an die wir immer wieder zurückkehren könnten. Zwischen schroffen Felsen, türkisblauen Seen und weiten Almwiesen gibt es unendlich viel zu entdecken, zu staunen - und zu schnüffeln. In diesem Beitrag zeigen wir dir unsere liebsten Ecken, erzählen, was wir unterwegs erlebt haben, und geben dir ein paar Tipps, die dir (und deinem Hund) den Besuch leichter machen.

In diesem Beitrag:

  1. Unsere Reise im Überblick
  2. Wichtige Tipps für Reisen mit Hund in den Dolomiten
  3. Dolomiten mit Hund: Wandern
  4. Hundefreundliche Ausflugsziele
  5. Dolomiten mit Hund: Erfahrungen und Fazit

1. Unsere Reise im Überblick

Die Dolomiten in Südtirol standen schon lange auf unserer Reisewunschliste – vor allem wegen der eindrucksvollen Bergkulisse und der vielfältigen Wandermöglichkeiten. Da wir im Juli unterwegs waren, hofften wir auf angenehme Temperaturen und gute Bedingungen für Wanderungen. Unterwegs waren wir mit dem Dachzelt und haben uns für einen festen Standort auf dem Campingplatz Sass Dlacia nahe Cortona entschieden, von dem aus wir die Region erkunden konnten. Für uns war klar: Die Reise sollte hundefreundlich ablaufen. Deshalb haben wir bewusst auf Seilbahnen verzichtet und große Touristenhotspots gemieden, um stressfreie und naturnahe Erlebnisse zu haben.

Unsere Highlights

  • Morgenwanderung um den Lago di Braies

  • Bergtour zum Lago di Federa

  • Leichte Wanderung im Naturpark Sennes

  • Erholung am Dürrensee und Toblacher See

  • Fahrt über den Passo Giau mit leichter Wanderung

2. Wichtige Tipps für Reisen mit Hund in den Dolomiten

2.1 Unterkünfte

In den Dolomiten gibt es viele hundefreundliche Unterkünfte – von Hotels und Ferienwohnungen bis hin zu Campingplätzen. Wer Wert auf Flexibilität legt, ist mit einem Campingplatz oder Wohnmobilstellplatz gut beraten. Bei der Buchung lohnt es sich, genau nachzufragen:

  • Fallen zusätzliche Gebühren für den Hund an?

  • Gibt es ausreichend Auslaufmöglichkeiten direkt vor Ort?

  • Wie nah ist die Unterkunft an Wanderwegen?

Gerade im Sommer empfiehlt es sich, früh zu buchen, da hundefreundliche Unterkünfte oft schnell ausgebucht sind. Tipp: Die Dolomiten sind groß, zahlreiche Highlights liegen teilweise mehrere Fahrstunden auseinander. Wer viel sehen möchte, sollte die Reise als Rundreise gestalten, um lange Fahrtzeiten zu vermeiden.

Camping Sass Dlacia – Unsere Basis in den Dolomiten

Für unseren Aufenthalt haben wir uns für Camping Sass Dlacia entschieden, der auf rund 1.680 Metern Höhe am Fuß des Passo di Valparola liegt und damit der höchstgelegene Campingplatz der Dolomiten ist. Der Platz grenzt direkt an den Naturpark Fanes-Sennes-Prags und ist damit ideal gelegen, um Wanderungen unmittelbar von der Parzelle aus zu starten – ein klarer Pluspunkt, vor allem mit Hund.

Die Lage hat uns sofort begeistert: umgeben von Bergen, Wälder direkt vor der Tür, klare Bergluft. Irgendwie fühlte sich die Kulisse an wie in einer Szene aus Virgin River – nur eben mitten in den Dolomiten. Am Abend war die Bosch's Bar auf dem Platz unser Lieblingsort, um den Tag ausklingen zu lassen: ein Bier oder ein Glas Wein in entspannter Atmosphäre, umgeben von Bergsilhouetten - herrlich.

Was uns weniger gefallen hat: Die Stellplätze sind sehr klein und liegen dicht beieinander, sodass es praktisch keine Privatsphäre gibt. Für den sehr hohen Übernachtungspreis hätten wir hier etwas mehr Platz erwartet.

2.2 Berghütten

Viele Hütten in den Dolomiten erlauben Hunde, besonders für eine Einkehr am Tag. Wir hatten keinerlei Probleme, unsere Hündin zum Essen oder zur Rast mitzubringen.

Bei Übernachtungen sieht es unterschiedlich aus – hier sollte man immer vorab anrufen oder eine E-Mail schreiben. In Südtirol sind Hunde meist willkommen, in Venetien hängt es stärker von der einzelnen Hütte ab.

2.3 Seilbahnen & Lifte

In den Dolomiten gibt es ein dichtes Netz an Bergbahnen. Hunde dürfen mitfahren, müssen aber ein Ticket haben und einen Maulkorb tragen. Für manche Hunde kann die Gondelfahrt stressig sein. Wir haben bewusst darauf verzichtet und unsere Touren zu Fuß gestartet. Bei bis zu 100 Euro Kosten für eine Hin- und Rückfahrt für zwei Personen mit Hund auch die günstigere Variante.

2.4 Regeln & Vorschriften: Dolomiten mit Hund

In Naturschutzgebieten und im UNESCO-Welterbe Dolomiten gilt nahezu flächendeckend Leinenpflicht, um Wildtiere und die Vegetation zu schützen. Hundekot sollte selbstverständlich immer eingesammelt und im nächsten Mülleimer entsorgt werden. Zudem muss in Italien immer ein Maulkorb mitgeführt werden. Im Nahverkehr und in Bergbahnen ist das Tragen des Maulkorbs verpflichtend. Ausnahmen können gelten, wenn eine Gondel alleine genutzt wird. Die Regeln klingen zwar streng, in der Praxis fühlt es sich aber deutlich entspannter an. Die Italiener lieben Hunde und das spürt man. Hunde werden liebevoll begrüßt, bekommen Wasser und es gibt viel Rücksichtnahme.

2.5 Mögliche Gefahren

  • Steile oder ausgesetzte Passagen: Manche Wege führen über schmale Pfade mit Absturzgefahr – hier ist ein Geschirr und ggf. eine Sicherungsleine empfehlenswert.

  • Hitze: Besonders im Hochsommer können südseitige Aufstiege schnell heiß werden. Früh starten, schattige Abschnitte wählen und genug Wasser mitnehmen.

  • Weidetiere: Kühe oder Schafe sind häufig unterwegs. Abstand halten und den Hund anleinen, um Konflikte zu vermeiden. Insbesondere wenn Kälber auf den Weiden sind, können Kühe aggressiv auf Hunde reagieren. Es ist sinnvoll, den Hund vollständig von den Kühen abzuschirmen und Herden weitläufig zu umlaufen, auch, wenn man dafür den Weg verlassen muss.

  • Wetterumschwünge: In den Bergen können Gewitter innerhalb kurzer Zeit aufziehen. Wetterbericht checken und bei dunklen Wolken umkehren.

2.6 Wetter & beste Reisezeit

Die Dolomiten sind ein klassisches Ganzjahresziel, aber je nach Jahreszeit sehr unterschiedlich erlebbar. Im Sommer liegen die Temperaturen auf 1.500–2.000 Metern meist zwischen 15 und 25 °C – ideal zum Wandern, auch mit Hund. Allerdings können südseitige Aufstiege schnell heiß werden, und Gewitter entstehen oft am Nachmittag. Frühling und Herbst bieten weniger Trubel, klare Sicht und oft stabile Wetterlagen, wobei manche Hütten schon oder noch geschlossen sein können. Im Winter ist die Region vor allem für Skifahrer attraktiv, viele Wege sind dann nicht begehbar. Für Hundewanderungen empfehlen wir die Zeit von Ende Juni bis Anfang Oktober, wenn die meisten Wanderwege schneefrei sind.

3. Dolomiten mit Hund: Wandern - Unsere schönsten Touren

Wanderung im Naturpark Fanes-Sennes-Prags

Die erste Tour starte direkt am Campingplatz Sass Dlacia. Der Weg ist zunächst flach, schattig und gut zu gehen, ideal zum Einlaufen und zum entspannten Start in den Tag. Bereits nach wenigen Minuten zeigen sich die beeindruckenden Felswände. Nach etwa 20–30 Minuten erreicht man die Capanna Alpina Hütte, eine bewirtschaftete Hütte, die auch als Ausgangspunkt für längere Touren dient.

Hinter der Capanna öffnet sich das Tal, und der Weg folgt einem breiten Flusslauf. Im Frühsommer plätschert hier das Wasser, später im Jahr ist das Flussbett oft trocken und nur noch ein schmaler Bachlauf übrig, doch die Landschaft bleibt beeindruckend: grüne Matten, helle Felswände und die markanten Gipfel des Naturparks Fanes-Sennes-Prags im Hintergrund.

Ab hier kann man den Aufstieg zur Scotoni-Hütte in Angriff nehmen. Sie liegt etwa 350 Höhenmeter oberhalb und bietet eine schöne Aussicht sowie eine Einkehrmöglichkeit. Wir entschieden uns an diesem heißen Sommertag dafür, im Tal zu bleiben. Die Kulisse war herrlich, und wir fanden einen schattigen Platz am Flussbett, um die Aussicht und Kulisse zu genießen. Bevor wir den Rückweg antraten, kehrten wir noch kurz in der Capanna Alpina ein, bevor es entspannt zurück zum Campingplatz ging.

Tourinfos:

  • Start: Camping Sass Dlacia

  • Dauer: Talvariante ca. 1 Stunde, mit Scotoni-Hütte 3–4 Stunden

  • Höhenmeter: Talvariante kaum Anstieg, Scotoni-Hütte +350 m

  • Schwierigkeit: leicht (Tal), mittel (mit Aufstieg)

  • Einkehr: Capanna Alpina, Scotoni-Hütte

Lago di Braies – Früh am Morgen am bekanntesten See der Dolomiten

Eigentlich wollten wir auf unserer Reise die großen Touristen-Hotspots meiden, doch den Lago di Braies (deutsch Pragser Wildsee) wollten wir unbedingt sehen. Um den Andrang zu umgehen, starteten wir noch vor sechs Uhr morgens. Am Parkplatz standen nur wenige Autos, und am Seeufer waren vielleicht eine Handvoll Menschen unterwegs – deutlich weniger, als wir erwartet hatten. 

Natürlich machten wir erst ein paar Fotos, bevor wir die Umrundung im Uhrzeigersinn starteten. Der Weg verläuft zunächst recht flach direkt am Ufer entlang, und die Blicke auf das smaragdgrüne Wasser vor der Kulisse der Berge sind spektakulär. Am Westufer wird es etwas abwechslungsreicher: leichte Auf- und Abstiege wechseln sich mit festen Holzstegen ab, die direkt am Wasser entlangführen. Es war immer noch erstaunlich ruhig, und wir konnten nicht nur die Aussicht, sondern auch die Stille genießen – etwas, das man an einem der beliebtesten Orte der Dolomiten kaum erwartet. Erst am Südufer trafen wir auf etwas mehr Menschen. Dort legten wir eine kurze Pause ein. Inzwischen leuchtete der See hellgrün statt dunkelgrün-blau, und erste Boote glitten über die Wasseroberfläche. Zu unserer Überraschung waren am Strand nicht nur Badegäste, sondern auch Kühe unterwegs. Wir umliefen sie mit unserer Hündin sehr weitläufig

Der Rückweg führte uns am östlichen Ufer entlang zurück zum Ausgangspunkt. Gegen neun Uhr war deutlich mehr Betrieb, und wir waren froh, so früh gestartet zu sein. Zurück am Nordufer gönnten wir uns noch ein Getränk im Café, bevor wir aufbrachen.

Fazit: Absolut lohnenswert – besonders in den frühen Morgenstunden. Auch mit Hund ist der See gut zu besuchen, da es immer wieder Stellen gibt, an denen Vierbeiner ans Wasser können.

Tourinfos:

  • Start: Parkplatz Lago di Braies (gebührenpflichtig)

  • Dauer: ca. 1,5 Stunden

  • Höhenmeter: kaum nennenswert

  • Schwierigkeit: leicht

  • Einkehr: Café/Restaurant am Nordufer

  • Tipp: Früh starten, um den größten Besucherandrang zu umgehen; Hund kann an mehreren Stellen ins Wasser

Lago di Federa – Traumsee unter der Croda da Lago

Der Lago di Federa stand schon länger auf unserer Wunschliste, weil er für seine traumhafte Lage unter der markanten Croda da Lago bekannt ist. Wir starteten früh am Parkplatz in der Nähe von Ponte di Rocurto, um der Sommerhitze etwas zuvorzukommen.

Der Weg beginnt angenehm im Schatten des Waldes, zunächst auf einem breiten Schotterweg, bevor er in einen schmaleren Wanderpfad übergeht. Schon bald öffnet sich der Blick auf die umliegenden Gipfel. Im ersten Drittel passiert man kleine Bachläufe und Lichtungen – perfekt, damit auch der Hund trinken und sich abkühlen kann.

Nach rund 400 Höhenmetern erreicht man den Lago di Federa, der ruhig und spiegelglatt vor einem liegt. Das Wasser ist klar, und die umliegenden Lärchen spiegeln sich im See. Direkt am Ufer liegt die Rifugio Croda da Lago (Palmieri), wo man einkehren und den Blick über den See genießen kann. Wir verbrachten hier eine lange Pause, bevor wir auf demselben Weg wieder zurückgingen.

Fazit: Eine der schönsten Wanderungen in den Dolomiten – abwechslungsreich, schattig, und am Ende wartet ein See, der wie gemalt wirkt. Mit Hund besonders schön, da es unterwegs viele Wasserstellen gibt.

Tourinfos:

  • Start: Parkplatz Ponte di R Curto: Ponte de Ru Curto · 32043 Cortina d'Ampezzo, Province of Belluno, Italy

  • Dauer: ca. 4–5 Stunden hin und zurück

  • Höhenmeter: ca. 400 m

  • Schwierigkeit: mittelschwer

  • Einkehr: Rifugio Croda da Lago

  • Tipp: Genug Wasser für den Aufstieg mitnehmen; im Sommer früh starten, da es im oberen Teil wenig Schatten gibt

4. Hundefreundliche Ausflugsziele in den Dolomiten

Passo Giau – Panorama-Hotspot mit einsamen Momenten

Der Passo Giau ist einer der bekanntesten Pässe der Dolomiten und liegt auf 2.236 m Höhe zwischen Cortina d'Ampezzo und Selva di Cadore. Schon die Anfahrt ist ein Erlebnis – Serpentine reiht sich an Serpentine, bis sich oben am Fuße des Berges Ra Gusela eine spektakuläre Rundumsicht auf die Dolomiten eröffnet.

Vom großen Parkplatz aus spazierten wir zunächst auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Stück vom markanten Berg Ra Gusela weg, um den Trubel zu umgehen. Wir folgten einem schmalen Wanderweg, der weiter in die Hügellandschaft führt. Von hier aus hat man immer wieder eine spektakuläre Aussicht auf Ra Gusela, von der man sich kaum sattsehen kann. Nach ca. 30 Minuten legten wir eine Pause ein, genossen die Ruhe und das Panorama – und entschieden uns dann, wieder umzudrehen. Eine längere Wanderung stand an diesem Tag nicht auf dem Plan, und außerdem hatten sich ein paar neugierige Kühe auf dem Weg vor uns breitgemacht.

Fazit: Auch wenn der Pass selbst ein beliebtes Fotomotiv ist, kann man nur wenige Schritte abseits der Straße schon fast alleine unterwegs sein. Ideal, um bekannte Gipfel mal aus einer neuen Perspektive zu fotografieren.

Kurze Infos

  • Lage: 2.236 m, zwischen Cortina d'Ampezzo und Selva di Cadore

  • Parken: Großer Parkplatz direkt am Pass (kostenlos)

  • Beste Zeit: Früher Morgen oder später Nachmittag für weniger Verkehr und schönes Licht

  • Mit Hund: Entspannt machbar, aber auf freilaufende Kühe achten

  • Tipp: Kleine Wanderungen lohnen sich schon für neue Blickwinkel, auch ohne große Tour

Toblacher See und Dürrensee – zwei Seen, zwei Eindrücke

Der Toblacher See wird oft als ruhigere Alternative zum berühmten Pragser Wildsee empfohlen. Wir haben allerdings erst den Pragser Wildsee besucht – und vielleicht deshalb konnte uns der Toblacher See nicht ganz so sehr begeistern. Trotzdem haben wir dort einen entspannten Spaziergang gemacht und ein Picknick genossen.

Tipp: Wer den See komplett umrundet, entkommt dem Trubel am großen Besucherparkplatz. Der Weg führt weitgehend eben und durch schöne Natur.

Der Dürrensee, der kaum 10 Minuten entfernt liegt, hingegen hat uns deutlich besser gefallen. Direkt hinter dem See erhebt sich eindrucksvoll der Naturpark Drei Zinnen. Das Wasser ist hellgrün, klar und lädt zum Verweilen ein.

Unser Tipp: Vom Parkplatz aus nicht nur der Straße folgen, an der der See liegt, sondern über die schmalen Pfade am Ufer laufen. So gelangt man zu versteckten kleinen Stränden, die bei unserem Besuch durch den niedrigen Wasserstand besonders weiß und einladend waren. Ein echter Geheimtipp für alle, die Ruhe und Natur abseits der Massen suchen.

Kurzinfos Toblacher See:

  • Lage: Nähe Toblach (Dobbiaco), leicht erreichbar von der SS51

  • Parken: Großer Besucherparkplatz beim See (gebührenpflichtig, oft voll)

  • Wanderung: Rundweg ca. 3 km, leicht, kinder- und hundefreundlich

  • Tipp: Früh kommen oder Rundweg komplett laufen für Ruhe

Kurzinfos Dürrensee:

  • Lage: Am Fuße des Naturparks Drei Zinnen, nahe Sexten

  • Parken: Parkplatz direkt am See

  • Besonderheit: Klar hellgrünes Wasser, versteckte Strände über Pfade erreichbar

  • Tipp: Abseits der Straße wandern für ruhige Badeplätze

Berggenuss am Grödner Joch im Naturpark Puez-Geisler

Das Grödner Joch ist ein Hochgebirgspass in den Dolomiten, der das Grödnertal mit dem Gadertal verbindet. Eingebettet im Naturpark Puez-Geisler bietet die Gegend eine beeindruckende Bergkulisse mit markanten Gipfeln wie der Pützer Geisler Gruppe.

Wir sind bewusst mit dem Auto über das Grödner Joch gefahren – gerade mit Hund ist uns das lieber, als auf eine Gondelbahn angewiesen zu sein. Das spart Stress und macht die Anreise flexibler. Außerdem hat man so jederzeit die Möglichkeit, vor Ort spontan Touren zu starten oder zu pausieren. An dem Tag gab es eine Gewitterwarnung für den Nachmittag, so dass wir eine kurze aber Aussichtsreiche Wanderung herausgesucht haben.

Vom Parkplatz am Pass aus starteten wir unsere Tour: Zunächst ging es einem breiten, gut ausgebautem Wanderweg folgend Richtung Jimmy Hütte. Danach folgten wir dem Wanderweg links noch ein Stück weiter in Richtung Bergbahn-Station. Hier war das Panorama besonders eindrucksvoll. Der Himmel wurde inzwischen immer dunkler und wir drehten um. Spontan kehrten wir noch in die Jimmy Hütte ein. Die Hütte ist zwar etwas teurer, doch das Essen war wirklich hervorragend, die Atmosphäre angenehm und der Ausblick auf die umliegenden Berge, besonders auf die Pützer Geisler, schlichtweg beeindruckend.

Kurzinfos Grödner Joch:

  • Lage: Grödner Joch, Naturpark Puez-Geisler, Dolomiten

  • Anfahrt: gut mit Auto erreichbar, großer Parkplatz am Pass

  • Wanderung: leicht, ca. 1 Stunde, gut mit Hund machbar

  • Vorteil mit Hund: kein Gondelzwang, mehr Flexibilität und Komfort

  • Einkehr: Jimmy Hütte. Tipp: Tisch ggf. vorab reservieren, Hütte beliebt und gut besucht

Tipps für touristische Ziele der Dolomiten

Wir haben touristische Ziele bei unserer Reise abgesehen vom Pragser Wildsee ausgelassen, dennoch möchte ich noch kurz auf die besonders beliebten Ausflugsziele der Dolomiten eingehen. Mein Tipp: Für diese Orte bietet es sich an, die Hauptsaison Juli/August zu meiden oder Touren auf den frühen Morgen zu legen.

Seiser Alm (Alpe di Siusi)
Die Seiser Alm ist Europas größte Hochalm und ein Traumziel für Wanderer mit Hund. Die sanften, weiten Almwiesen bieten viel Platz und tolle Ausblicke auf die umliegenden Dolomiten-Gipfel. Der Tourismus ist hier gut erschlossen, aber durch die Größe der Alm verteilt sich die Besucherzahl sehr gut.

  • Wandern: Viele einfache bis mittelschwere Rundwege, ideal für entspannte Touren mit Hund. Einige Wege sind auch kinderwagentauglich.

  • Zugänglichkeit: Mit der Seilbahn erreichbar, mit dem Auto herrschen Zugangsbeschränkungen je nach Jahres- und Uhrzeit.

Geisler Alm (Rifugio delle Odle)
Die Geisler Alm liegt im Naturpark Puez-Geisler und beeindruckt durch ihre markanten spitzen Gipfel, die "Geisler". Die Wanderungen hier sind meist mittelschwer bis anspruchsvoll, teilweise mit alpinen Passagen.

  • Wandern: Die Rundtour zur Geisler Alm ist beliebt, gut markiert und bietet herrliche Fotomotive.

  • Zugänglichkeit: Mit dem Auto vom Villnösser Tal (Ranui, Zanser Alm) oder von Gröden/Raschötz aus erreichbar.

Drei Zinnen Wanderung
Das absolute Highlight der Dolomiten, aber auch mit besonderen Anforderungen: Der Zugang erfolgt meist über über den Drei Zinnen Parkplatz, der seit 2025 vorab online gebucht werden muss und das so früh wie möglich. (aufgrund hoher Besucherzahlen).

  • Wandertipp: Die klassische Rundwanderung um die Drei Zinnen ist 7 Kilometer lang, mittelschwer, mit schönen Ausblicken und gut ausgebauten Wegen.

  • Mit Hund: Hunde sind erlaubt, sollten aber sicher an der Leine geführt werden, da es an manchen Stellen schmale Passagen gibt.

  • Tourismus: Extrem stark frequentiert, vor allem in der Hauptsaison. Früh starten oder Nebensaison wählen.

Seceda
Seceda ist bekannt für seine dramatischen Felsformationen und weitläufigen Wiesen. Von der Bergstation Seceda aus starten zahlreiche Wanderungen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Wichtig: Seceda war wie die drei Zinnen 2025 aufgrund enormer Besucherströme in der Kritik.

  • Zugänglichkeit: Mit Gondelbahn oder über Bergwanderweg (ca. 800-1000 hm) erreichbar.

  • Wandertipp: Leichte bis mittelschwere Wanderungen über Almwiesen und Panoramawege. Ideal für entspannte Touren mit Hund.

Unser Fazit: Dolomiten mit Hund

Die Dolomiten mit Hund waren für uns ein rundum gelungenes Erlebnis. Selbst im Juli haben wir es geschafft, viele ruhige Wege abseits der großen Touristenströme zu finden – perfekt, um die atemberaubende Bergkulisse in aller Ruhe zu genießen. Die Auswahl an leichten, hundefreundlichen Wanderungen ist groß, und überall sind wir auf offene, herzliche Menschen getroffen, die Frieda mit einem Lächeln (und manchmal sogar einem Leckerli) begrüßt haben. Wir fahren definitiv nicht zum letzten Mal hierher.