Mücken im Urlaub: Schutz vor Mücken auf Reisen

Es juckt, brennt und schmerzt – im schlimmsten Falle kann man sich sogar eine Krankheit einfangen. Die Rede ist von lästigen Mückenstichen. Vielleicht geht es dir ja wie mir und Mücken haben dir schon so manchen Urlaub verdorben. Denn leider sind sie fast immer dort, wo es besonders schön ist. In den vergangenen Jahren habe ich daher fast jeden Mückenschutz getestet – angefangen bei Sprays, über Kleidung oder auch Diffuser. Und tatsächlich gab es darunter einige Produkte und Hilfsmittel, die überraschend gut gewirkt haben. Hier möchte ich daher meine Erfahrungen mit dir teilen und dir meine Tricks verraten. Transparenzhinweis: Der Beitrag enthält Affiliate Links, das bedeutet, dass ich eine kleine Provision erhalte, wenn du einen Artikel bestellst. Für dich bleibt der Preis identisch. Ich empfehle ausschließlich Produkte und Mittel, von deren Wirkung ich überzeugt bin.

Das wichtigste in Kürze:

  • Tigermücken zählen zu den gefährlichsten Mücken und sind in Asien heimisch, haben sich aber auch in Europa verbreitet.
  • Mückenspray sind in Kombination mit der richtigen Kleidung das wirksamste Mittel gegen Stiche.
  • Mückendiffuser lassen Camper aufatmen und können die Mückenlast auch draußen verringern.
  • Stiche immer gut behandeln, damit Entzündungen vorgebeugt werden.

Welche Mücken sind gefährlich und wo sind sie zu finden?

Vielleicht ist es dir schon aufgefallen – manche Mückenstiche sind schmerzhafter, als andere. Gerade Mückenarten, die in Deutschland selten sind, lösen starke Reaktionen aus. Und nicht nur das. Mückenarten, die aus der Ferne eingeschleppt wurden, bringen ein höheres Krankheitsrisiko mit.

Die gemeine Stechmücke

Die gemeine Stechmücke ist die am stärksten verbreitete Mücke in Europa. Sie wird bis zu 6mm groß, lebt in feuchten Gebieten oder Wasseransammlungen wie Pflanzkästen und ernährt sich von Blut. Die gemeine Stechmücke ist nachtaktiv, auf Jagd gehen allerdings ausschließlich die Weibchen. Der Stich ist in der Regel harmlos, jucken und brennen kann er dennoch. Grund ist übrigens, dass unsere Immunsysteme an die gemeine Stechmücke gewöhnt sind.

Die Ringelmücke

Die ebenso heimische Ringelmücke erkennst du an den braun, weiß geringelten Beinchen. Der Körper ist dagegen braun. Sie kann damit leicht mit der Tigermücke verwechselt werden, ist aber wie die gemeine Stechmücke harmlos. Sie unterscheidet sich jedoch in ihrem Jagdverhalten und ist auch am Tag aktiv.

Die Mosca negra (schwarze Fliege, auch als Kribelmücke bezeichnet)

Die Kriebelmücke ist eine kleine, bis zu sechs mm große Fliege. Damit zählt sie zwar nicht zu den Mücken, ist aber ein ähnlich nerviger Plagegeist. Die Kribelmücke sticht übrigens nicht, sondern beißt. Beim "Opfer" bleibt eine schmerzhafte Schwellung – bis hin zum Bluterguss zurück. Um Infektionen zu vermeiden, darf auf keinen Fall gekratzt werden. Die Kribelmücke ist in Skandinavien heimisch, hat sich aber bereits in ganz Europa ausgebreitet. Selbst in Spanien gilt sie als Plage.

Die Highland Midge (Culicoides impunctatus, auch als Gnitze bekannt)

Culicoides impunctatus, in Großbritannien Highland Midge genannt, ist eine blutsaugende Insektenart aus der Familie der Gnitzen. Auch wenn sie in Schottland besonders gefürchtet wird, ist ihr Verbreitungsgebiet ganz Eurasien – also von den Britischen Inseln bis nach China. Midges sind gerade einmal zwei Millimeter lang, weshalb sie es oft schafft, in Autos und Campervans einzudringen. Wie die Mosca negra beißt sie – übrigens ausschließlich das Weibchen - anstatt zu stechen. Midges übertragen keine Krankheiten wie Malaria, daher werden ihre Stiche als ungefährlich eingestuft. Dennoch können sie schmerzhaft sein und sich im schlimmsten Falle entzünden.

Die Asiatische Tigermücke

Es ist eindeutig die Asiatische Tigermücke, die unter allen Mücken am meisten gefürchtet wird. Denn diese Mücke kann gefährliche Viruserkrankungen wie Malaria und das Dengue-Fieber übertragen. Die Tigermücke gehört zu den besonders aggressiven Stechmücke. Ursprünglich kommt sie aus Südostasien und hat sich in den vergangenen Jahrzehnten mehr und mehr in Europa verbreitet. Insbesondere in Spanien, Griechenland, Frankreich und Italien kommt sie vor, doch auch in Deutschland werden seit rund zehn Jahren Exemplare bemerkt. Erkennen kannst du die Tigermücke übrigens vergleichsweise leicht. Sie ist auffällig weiß-schwarz gestreift. Zudem fliegt sie ihre Opfer sehr direkt an, anstatt zu "schwirren". Problematisch ist die Tigermücke gleich aus drei Gründen:

  • Sie ist besonders aggressiv und noch dazu tagaktiv.
  • Sie überträgt gefährliche Krankheiten wie Chikungunya, Dengue-Fieber und Malaria, vor denen man sich bislang nicht vorbeugend schützen kann.
  • Ihr Stich ist besonders schmerzhaft.

Was tun, wenn man von einer asiatischen Tigermücke gestochen wurde?

Wurdest du von einer Tigermücke gestochen, solltest du dennoch nicht gleich den Teufel an die Wand malen. Es gelten zunächst die üblichen Regeln: Nicht kratzen, ein kühlendes Spray anwenden oder mit einem Stichheiler auf Hitzebasis behandeln. Mückenplaster helfen übrigens dabei, das wenig hilfreiche Kratzen zu unterbinden. Sollten die Schmerzen anhalten, können kalte Duschen helfen.

Nach zwei bis drei Tagen sollte die Schwellung zurückgegangen sein. Starkes Anschwellen oder Hitze kann auf eine allergische Reaktion oder auf eine Infektion hinweisen, besonders wenn gekratzt wurde. Vorsicht ist bei Fieber geboten. Dann heißt es – sofort zum Arzt, die Mücke könnte ein Virus übertragen haben.

Was hilft am besten gegen Mücken im Urlaub?

In diesem Abschnitt verrate ich dir, was uns im Urlaub am besten die Mücken vom Leib hält - und was nicht.

Welche Mückensprays helfen am besten?

Mückensprays gibt es viele, doch greife ich immer zu den Sprays, die den Wirkstoff DEET enthalten. Diese haben sich insbesondere in den Tropen, beispielsweise auf Bali und Mauritius, aber ebenso im Mittelmeerraum sehr bezahlt gemacht. Und auch im hohen Norden von Skandinavien hätten wir unser deethaltiges Spray nicht missen wollen. Einzige Ausnahme ist übrigens Schottland. Hier hat sich mit "Smidge" ein Mückenspray bewährt, das ganz ohne Deet auskommt. Grund ist, dass hier vor allem die Midges die größte Plage sind, die zu den Fliegen zählen und nicht zu den Mücken.

Die bekanntesten deethaltigen Sprays, die du in Deutschland kaufen kannst sind Nobite und Anti Brumm, die meiner Meinung gleich gut wirken (auch gegen Zecken und tropische Mücken). Da der Geruch allerdings wirklich stark ist, haben wir versucht, es nur so selten wie möglich zu nutzen. Somit kam es besonders häufig bei Wanderungen bei warmen Wetter zum Einsatz, also dann, wenn kurze Kleidung unvermeidbar ist. Ansonsten haben wir lange Kleidung den Job des Mückensprays übernehmen lassen (dazu aber gleich mehr).

Mückenspray richtig auftragen

Hättest du gedacht, dass es eine Rolle spielt, wann und wie du deinen Mückenschutz aufträgst? Zunächst einmal solltest du dich mit Sonnenschutz eincremen. Eine Viertelstunde danach darf das Mückenspray zum Einsatz kommen. Wichtig: Niemals auf Kratzer, Wunden oder auf Sonnenbrand auftragen.

Mückenspray für Kinder

Für Kinder gilt prinzipiell das gleiche, allerdings solltest du hier auf Produkte zurückgreifen, die speziell für Kinder konzipiert und getestet wurden. Nobite und Antibrumm beispielsweise, haben spezielle Sprays für Kinder in ihrem Angebot.

Mit Kleidung vor Mücken schützen

Gerät man nicht gerade in eine Hitzewelle, kann man sich am besten mit der richtigen Kleidung schützen. Helle Kleidung ist dabei dunkler Kleidung vorzuziehen. Weite Leinenhemden und Leinenhosen beispielsweise sind ideal. Eine schlechte Wahl sind dagegen enganliegende Hosen wie Leggins. Manche Mücken stechen nämlich einfach hindurch. Gut ist es also, wenn der Stoff nicht direkt auf der Haut aufliegt. Freiliegende Knöchel würde ich bei starker Mückenplage immer zusätzlich einsprühen.

Übrigens: Neben Sprays für die Haut gibt es auch Sprays für die Kleidung – eine Art Mückenimprägnierung. In Ländern mit hoher Belastung ist dies durchaus sinnvoll.

Kopfnetze gegen Mücken: Wo sie sinnvoll sind

Sie sehen lächerlich aus: Mückennetze, die man sich über den Kopf zieht. Doch glaub mir wenn ich dir sage – dass sie echte Lebensretter sind. Ich weiß nicht, wie ich meine Wanderung um den Uluru in Australien überstanden hätte, hätte ich dieses Netz nicht gehabt. Die Mücken und Fliegen dort sind so gezielt zu den Augen geflogen, dass es unmöglich gewesen wäre, die Natur zu genießen. Das Netz war also ein echter Lifechanger. Auch von Wanderern auf dem West Highland Trail in Schottland werden sie obligatorisch mitgeführt. Möchtest du dich im Urlaub viel auf Gewässern aufhalten, beispielsweise in Skandinavien, dann würde ich dir ebenso die Mitnahme eines Kopfnetzes empfehlen. Ich verlinke dir ein Kopfnetz der bewährten Marke Smidge, das dir sogar Midges (buchstäblich) vom Hals hält. 

Helfen Mückenspiralen gegen Mücken?

Wir lieben es auf Reisen, viel Zeit im Freien zu verbringen. Egal ob in der Ferienwohnung in der Toskana, bei unserem Camping Roadtrip durch Skandinavien oder in unserem Garten Zuhause – Mückenspiralen haben wir immer dabei. Sie werden angezündet und verbreiten dadurch sowohl leichten Rauch als auch einen Geruch, der Mücken vertreibt. Kauft man die Spiralen, ist eine einfache Halterung in der Regel dabei. Wir haben uns eine zusätzliche Blechbox geholt, da sie den Effekt sowohl verstärkt und die Spirale vor Wind schützt. Natürlich kann sich immer noch eine Mücke in deine Nähe verirren, wir nehmen die Last aber als deutlich geringer wahr, als ohne die Spiralen. Für Asthmatiker sind Mückenspiralen nicht unbedingt geeignet. Ebenso gilt: Niemals in Innenräumen nutzen.

Wie wirksam sind Mückenplättchen und Mückendiffuser?

Ohne Dampf kommen die sogenannten Mückenplättchen aus. Mückenplättchen wirken auf Basis eines Insektizids, das erhitzt wird, verdampft und sich in der Luft ausbreitet. In Innenräumen wird hierfür ein Stecker genutzt. Für Draußen gibt es spezielle Diffuser, die das Plättchen erhitzen und den Wirkstoff in der Luft verbreiten.

Unserer Meinung nach funktionieren diese Diffuser sogar noch besser als Mückenspiralen. Sie sind in der Anschaffung jedoch auch deutlich teurer. Mein Tipp: Für einen Urlaub in einer Ferienwohnung mit Garten oder Balkon sind Mückenspiralen eine sinnvolle Anschaffung. Wer häufig Campen geht, der hat mit dem Diffuser eine gute Langzeitlösung.

Übrigens; Ganz neu auf dem Markt ist der Mini-Diffuser von FLEXTAILGEAR, den du an deine Kleidung, dein Zelt oder deinen Rucksack klippen kannst und so deinen Mückenschutz immer dabei hast und auch beim Wandern gut geschützt bist. Finde ich eine tolle Lösung.

Wie gut sind Mückenkerzen?

Ob Citronella, Eukalyptus oder Lavendel, es gibt zahlreiche Mückenkerzen mit Duftstoffen und Ölen, die die kleinen Plagegeistern vertreiben sollen. Wir haben Citronellakerzen getestet und fanden den Effekt nicht ganz so stark, wie bei den Mückenspiralen. Dafür enthalten sie natürliche Inhaltsstoffe und sind sogar in Bioqualität erhältlich. Wer also ungern auf chemische Mittel zurückgreifen möchte, für den sind sie ggf. eine Alternative.

Besser nicht: Wirkungslose Mückenstecker mit Ultraschall

Klar, ob Mückenspray oder Spirale, bei den meisten Mitteln kommt Gift zum Einsatz. Natürlich möchte man das vermeiden. Mückenstecker, die auf Basis von Ultraschall arbeiten, kommen schnell als Alternative in den Sinn. Doch bisher sind sich alle Tests und Studien einig: Ultraschall wirkt nicht nachweislich gegen Mücken. Da doch besser auf Kleidung zurückgreifen und das Geld sparen.

Genau das gleiche gilt auch für die entsprechenden Handyapps, die es bereits gibt.

Mückennetze für unterwegs zum Aufhängen

Hast du dich auch schon darüber geärgert, dass nicht jede Ferienwohnung oder Hotel mit Mückennetzen ausgestatte ist, selbst wenn in der Region extrem viele Mücken unterwegs sind? Wir haben uns daher ein Mückennetz angeschafft, dass man mit einer Klebehalterung anbringen kann. So können wir uns überall darauf verlassen, erholsamen Schlaf zu bekommen (und ich kann mich gut an schlaflose Nächte samt Mückenjagd erinnern).

Mückennetze für den Camper: Darauf solltest du achten

Bei einem Campingurlaub ist es wichtig, dass auch das Fahrzeug gut gegen Mücken geschützt wird. Achte beim Kauf von Mückennetzen immer darauf, dass es feinmaschig genug ist, um auch Midges und Kribelmücken draußen zu halten. Denn die winzig kleinen Biester quetschen sich durch jede Lücke. Wichtig ist auch, dass das Netz passgenau ist und nahtlos schließt. Schlecht geeignet sind dagegen Netze, die lediglich wie ein Vorhang montiert werden. Tipp: Mit Meterware kannst du dir dein Mückennetz nach Maß selbst anfertigen.

Lagerfeuer gegen Mücken - solltest du beachten

Tatsächlich ist auch Feuer ein wirksamer Schutz gegen Mücken. Hierbei solltest du jedoch einiges beachten:

  • Informiere dich über Waldbrandgefahr vor Ort. Oft gibt es Websites und Apps, die über das Risiko informieren. Verbote sind keinen Seltenheit.
  • Entzünde kein ungesichertes Feuer in einer selbstgebauten Feuerstelle. Nutze Feuerstellen in offiziellen Campingbereichen.
  • Sofern erlaubt (beispielsweise auf deinem Campingplatz), kannst du eine mobile Feuerstelle nutzen. Ich verlinke dir eine entsprechende.


Extra-Tipp: Haut kühl halten

Wusstest du, dass Mücken sich von warmer Haut besonders angezogen fühlen? Eine kleine Abkühlung kann daher tatsächlich gegen Mücken helfen.

Wenns doch passiert: So linderst du den Schmerz nach Mückenstichen

Mückenstiche können schmerzhaft sein, besonders wenn man von Mückenarten gestochen wurde, die dem Körper noch fremd sind. Bei mir schmerzen Stiche im Ausland immer viel mehr, als zuhause. Immerhin gibt es ein paar Mittel, die helfen.

So wirkt der elektronische Stichheiler

Der elektronische Stichheiler hilft bei Mückenstichen, aber auch bei Wespen-, Bremsen- und Hornissenstichen und das nur mit Hilfe von Wärme. Einfach den Stichheiler aktivieren und einige Sekunden auf den (möglichst noch frischen) Stich drücken und die Hitze zerstört einen Teil der Enzyme, die den Schmerz und Juckreiz verursachen. Er gehört in jede Reiseapotheke.

Nie wieder Mückenstiche aufkratzen: Mückenpflaster (Cross Tapes)

Auch Mückenpflaster (Cross Tapes) kommen ohne Wirkstoff aus. Sie schützen nicht nur davor, dass du dir den Stich aufkratzt, sie unterstützen sogar die Heilung. Dafür heben sie die Haut durch ihre feste Struktur bei Bewegung minimal an, was den Selbstheilungsprozess fördert. Ich zähle zu den Personen, die Stiche immer wieder aufkratzen, daher sind Cross Tapes für mich nicht mehr wegzudenken.

Welche Salben bei Mückenstichen?

Salben wir Fenistil Gel helfen durch den Wirkstoff Dimetindenmaleat, einem Antihistaminikum. Es wirkt entgegen, dass der Körper nach dem Stich Histamin ausschüttet, welches den Juckreiz bzw. die allergische Reaktion auslöst. Zusätzlich dazu haben diese Salben einen kühlenden Effekt.

Auf natürliche Inhaltsstoffe setzen kühlende Salben und Gels mit Aloe Vera oder Kamille. Sie wirken zwar nicht so effektiv wie Fenistil, lindern aber den Schmerz.

Übrigens: Sollte sich dein Mückenstich stark entzünden, kann es passieren, dass eine Kortison haltige Salbe oder gar ein Antibiotikum verschrieben werden muss.

Nicht vergessen: Auch von Zecken geht eine Gefahr aus

Auch wenn zumeist nur von Mücken gesprochen wird, solltest du nicht vergessen, dass Zecken vielleicht weniger störend sind, dafür aber das größere Risiko bergen. Suche im Urlaub am besten täglich deine Haut ab und schütze dich mit Kleidung und Sprays (siehe unten).