Wandern auf dem höchsten Berg von Wales

Auf den Mount Snowdon mit Hund

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Du planst, Wales höchsten Gipfel zu besteigen? Vielleicht sogar in Begleitung von deinem Hund? Dann findest du in diesem Beitrag wirklich ALLES, was du über die Wanderung auf den Snowdon mit oder ohne Hund wissen solltest.

Mount Snowdon: Der schüchterne Star von Wales

Yr Wyddfa ist der walisische Name für Mount Snowdon, der zu den meistbestiegenen Bergen der Welt zählt. Snowdon ist mit 1085 Metern der höchste Gipfel im Snowdon Horseshoes, eine Bergkette, die sich nach Osten hin öffnet und von oben die Form eines Hufeisens hat. Obwohl kaum kleiner, sind die Nebengipfel Crib Goch, Y Lliwedd und Garnedd Ugain deutlich weniger bekannt. Allerdings hat Crib Goch eine große Fangemeinde unter Kletterfans. Bei den Routenbeschreibungen erfährst du, warum. Wer die Alpen gewohnt ist, sollte meinen, die 1085 lassen sich schnell bezwingen. Großer Fehler. Zum einen, weil die Höhenmeter vollständig gelaufen werden müssen, zum anderen, weil die Lage und Beschaffenheit gleiche Konditionen wie Hochgebirgswanderung mit sich bringen. Übrigens: Edmund Hillary trainierte hier für seine Besteigung des Mount Everests. 

Alle Routen auf den Snowdon in der Übersicht

Crib Goch

Strecke: 12,6 Kilometer, 990 Höhenmeter

Start: Pen-y-Pass Car Park

Beschreibung: Und dann wäre da noch Crib Goch. Crib Goch ist spektakulär und gilt als absolute Gänsehaut-Tour. Doch jetzt das große Aber: Crib Goch ist nur für klettererfahrene und absolut sichere Wanderer geeignet. Dieser Track führt ungesichert über den Kamm des Nachbargipfels Crib Goch. Eingestuft wird die Passage als Scramble der Klasse 1. Auch wenn keine technische Ausrüstung benötigt wird, um Crib Goch zu bewältigen, so braucht man doch enorme Schwindelfreiheit und Abenteuerlust. Auf beiden Seiten fällt der Kamm fast senkrecht ab. Bei schlechten Wetterverhältnissen (und Selbstüberschätzung) lebensgefährlich.

Ist Crib Goch für Hunde geeignet?: Denk nicht mal dran! Crib Goch ist auf keinen Fall für Hunde geeignet. 

Die richtige Ausrüstung für deine Snowdon-Wanderung

Wie bei den meisten Tageswanderungen benötigst du für die Snowdon-Besteigung mehrere Schichten, da es zu Beginn und auf dem Gipfel kalt ist und beim Aufstieg sehr warm werden kann (und du dann garantiert schnell etwas ausziehen möchtest). Ich trug (im April bei trockenem Wetter) eine Trekkingleggins, ein atmungsaktives T-Shirt, eine Fleecejacke, eine Nanopuff Jacke, ein Stirnband und einen Schlauchschal, bzw. Kragen. Eine Regenjacke hatte ich dabei, aber nicht benötigt. Bei schlechtem Wetter besser noch eine Regenhose einpacken, bei sehr kaltem Wetter noch eine Zwischenschicht, wie beispielsweise ein Longsleeve. Den Großteil der Wanderung habe ich im T-Shirt gemacht. Erst auf dem Gipfel habe ich alle Schichten wieder angezogen. Daher gut packbare Sachen auswählen. Ganz wichtig: Richtig gute Wanderschuhe anziehen. Möglichst knöchelhoch. Wechselkleidung, inklusive Schuhe und Socken, haben wir im Auto bereitgelegt.

Und was braucht der Hund für die Snowdon-Besteigung? Für Frieda hatten wir eine Hundejacke dabei, die aus zwei Schichten (Fleece und Regenschutz) besteht, die jeweils auch einzeln getragen werden können. Wir haben die Jacke aufgrund guten Wetters nicht benötigt.

Die Kleidung auf einen Blick:

• Gute Wanderschuhe (und Socken)
• Trekkinghose
• Sportshirt
• Longsleeve (bei Kälte)
• Fleece- oder Strickfleecejacke
• Jacke (z. B. Nanopuff)
• Schal
• Mütze oder Stirnband
• Regenjacke
• Regenhose
• Hundejacke (Wärme und Regenschutz)
• Wechselsachen (sollten im Auto auf dich warten)

Die richtige Verpflegung für eine Wanderung mit Hund auf dem Snowdon

Wir hatten 3 Liter Wasser für zwei Personen (absolutes Minimum) dabei und natürlich Extrawasser für Frieda. Dann noch eine Auswahl an Snacks. Bei uns waren es vor allem Scones und Nüsse. Für Frieda hatten wir eine Portion Hundefutter, Leckerli und einen Kausnack dabei.

Snowdon-Packliste: Was du sonst noch bei deiner Snowdon-Wanderung mit Hund brauchst

Da man bei der Länge der Strecke Pausen machen muss, hatten wir eine beschichtete Picknickdecke dabei. Auf unseren Handys hatten wir die Wegbeschreibung und GPS (Komoot). Ansonsten sind Sonnencreme und ein kleines Erste-Hilfe-Kit sinnvolle Begleiter. Startest du die Wanderung im Dunkeln, ist eine Stirnlampe vorteilhaft. Wir sind übrigens mit einem mittelgroßen Rucksack (für zwei Personen und Hund) gut ausgekommen, da alle unsere Sachen sehr kleines Packmaß haben.

Packliste auf einen Blick:

• Wasser/Getränke (auch für den Hund)
• Snacks (Müsliriegel, Nüsse, Brot, Obst)
• Picknickdecke
• Wanderkarte/Wanderapp
• Sonnencreme
• Erste-Hilfe-Kit
• Hundefutter/Snacks

Anfahrt: Wo kann ich am Snowdon parken?

Der Snowdon ist der meistbestiegene Gipfel in Wales und das merkt man nicht nur auf dem Berg, sondern auch an der Parkplatzsituation. Da es insgesamt sieben Routen gibt, gibt es natürlich auch nicht nur einen Parkplatz, sondern insgesamt fünf, von denen du deine jeweilige Route direkt starten kannst. Alle diese Parkplätze sind nicht sonderlich groß und müssen online vorgebucht werden. Auch wenn es scheinbare freie Parkplätze gibt, werden Autos ohne Reservierung nicht auf den Parkplatz gelassen (zumindest wenn dieser ausgebucht ist, vermute ich). Wir haben das zwei Tage im Voraus gemacht und 18 Pfund bezahlt. Ansonsten gibt es die Möglichkeit, das Shuttelsystem zu nutzen. Für uns mit Hund keine ideale Lösung, zudem läufts du dann automatisch in einer größeren Gruppe los, was für mich ein Alptraum ist. Die Parkplätze entnimmst du übrigens oben der Track-Zusammenfassungen, ich habe dort zu jedem Track den Startpunkt vermerkt. Die Parkplätze sind alle 24 Stunden zugänglich.

Unsere Snowdon-Besteigung mit Hund

Unser Tag startete am frühen Morgen. Wir wollten spätestens um halb sechs am (vorgebuchten) Parkplatz am Pen-y-Pass Car Park sein, um von dort aus die Wanderung über den PYG Track zu starten. Von unserer Unterkunft aus, sind wir ca. 40 Minuten gefahren und haben den Parkplatz auf Anhieb gefunden. Vor Ort gibt es übrigens auch Sanitäranlagen, die du nutzen solltest, es gibt keine weiteren auf den Wanderwegen oder am Gipfel. Und so waren wir tatsächlich auch pünktlich und wie geplant auf dem Track.

Es hat uns beinahe schon überrascht, dass wir völlig alleine unterwegs waren. Die Sonne ging gerade auf, es war ein klarer Tag (was seeeeehr selten am Snowdon ist) und du kannst dir sicher vorstellen, dass unsere Laune nicht besser hätte sein können. Die ersten Kilometer gehen über Steinpfade immer leicht bergauf und die Berglandschaft, die dir zu Füßen liegt, ist wirklich atemberaubend. Nach dem ersten Drittel stößt man auf die Gabelung zu Crib Goch, die durch einen Zaun sehr klar geschützt ist, so dass es fast unmöglich ist, sich zu verlaufen. Dann wird auch schon der Blick auf die Bergseen frei und man läuft eine Passage ganz ohne Steigung. Man tankt hier regelrecht neue Energie. Und die braucht man, denn das letzte Drittel hat es in sich. Der Blick auf die felsigen Flanken der Berge ist zum Glück derart schön, dass er die Strapazen mehr als erträglich macht, doch nichts desto trotz, geht es nun wirklich steil hoch. Der Weg ist aus festem Stein und vergleichbar mit einer Treppe. Ab und zu braucht man seine Hände, um sich hochzuziehen. Für Frieda war das tatsächlich kaum ein Problem, sie war schon oft mit uns Bergwandern. Wir lassen sie übrigens freilaufen, damit sie selbst entscheiden kann, wie sie die steilen Passagen überwinden möchte. Es gab nur eine Passage, an der wir sie anleiten mussten. Bitte mach das nur nach, wenn du deinen Hund wirklich gut einschätzen kannst und dein Hund eher vorsichtig ist. Es gibt zwar wenige Passagen, an denen es Absturzgefahr gibt, dennoch bist du am Ende für die Sicherheit deines Hundes verantwortlich.

Die (ich nenne sie mal) Kletterpassage haben wir nach 20-30 Minuten überwunden. Und plötzlich ist man oben. Denkt man zumindest, denn an einer breiten Gabelung treffen sich nahezu alle Wanderwege. Auf einem befestigten, allerdings nochmal steilen Weg, läuft man schließlich die finale Passage auf den Gipfel. Wir haben nur kurz gewartet, um ein Foto von uns machen zu lassen, dann haben wir uns einen Platz zum Picknicken gesucht. Der Blick ins Tal und auf den gegenüberliegenden Gipfel von Crib Goch war atemberaubend (das Wort habe ich schon öfters verwendet, oder?) Pausen haben wir davor tatsächlich weniger zum Erholen, sondern zum Fotografieren gemacht. Es tat daher richtig gut zu sitzen und eine Kleinigkeit zu essen. Auch Frieda hat nun eine kleine Portion Futter und einen Snack bekommen. 

Der unvermeidliche Abstieg verläuft zunächst über den gleichen Track, wie auch schon der Hinweg. Möchtest du wie wir den Miners Track als Rückweg laufen, dann musst du dort, wo der erste See beginnt gut aufpassen, denn hier trennen sich die Wege recht unauffällig. Der Miners Track geht rechts steil Abwärts immer Richtung Seeufer, während der PYG Track noch weiter oben verläuft und nach links abknickt. Komoot war hier übrigens unser bester Freund. Der Abstieg zieht sich tatsächlich etwas, da man praktisch alle Höhenmeter am Stück überwinden muss, und dadurch ganz schön kraftraubend ist. Wenn du am Seeufer bist, dann hast du es allerdings so gut wie geschafft. Ab hier ist nur noch Strecke zu überwinden. Der Wanderweg ist nun breit und befestigt. Der Blick auf die Seen und den sich auftürmenden Snowdon-Gipfel ist sogar noch ein kleines Highlight. Hunde (und Menschen die nichts gegen eiskaltes Wasser haben) können sich sogar im Seen abkühlen. Als kleine Überraschung entdeckten wir noch ein Wasserfall sowie eine eindrucksvolle Ruine, ansonsten zieht sich die Strecke nun ein wenig. Bei uns war es sehr sonnig und wir hätten uns etwas Schatten gewünscht (vor allem für Frieda). Zudem kamen uns auf diesem Abschnitt wirklich unfassbar viele Menschen entgegen. Allerdings soll die Strecke bis zu den Seen auch beliebt bei Familien und Wanderern sein, die nicht planen, auf den Gipfel zu steigen. Und schön ist der letzte Abschnitt allemal. Als wir den Wanderparkplatz nach insgesamt 12 Kilometern und 720 überwundenen Höhenmetern schließlich erreicht haben, waren wir müde aber nicht völlig k.o. Vor allem aber total glücklich und ein bisschen stolz. 

Fazit zu unserer Wanderung auf den Snowdon mit Hund

Für uns war die Wanderung tatsächlich eines der Wales-Highlights. Die Strecke ist einfach richtig schön und macht wirklich Spaß zu laufen. Leider haben wir viele Menschen gesehen, die wohl kaum aus Spaß am Wandern da waren, sondern einfach mal auf Wales größten Berg klettern wollten. Wer sonst nicht groß wandern geht, für den könnte der Aufstieg allerdings eine kleine Tortour (und sogar gefährlich) werden. Gut geplant ist die Wanderung aber wirklich zu empfehlen.

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