England mit Hund

Eurotunnel, Fähre, Einreisebedingungen: Was du für eine Großbritannien-Reise mit Hund wissen musst

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Ob Schottland, England oder Wales - Großbritannien zählt (nicht nur) unter Hundebesitzern zu den absoluten Traumzielen. Doch die Reise auf die Insel muss besonders gut vorbereitet werden. Damit die Reiseplanung für dich ein Kinderspiel wird, habe ich in diesem Beitrag alles zum Thema (Ein)Reise mit Hund in die UK zusammengefasst.

Inhalt

  1. Formalitäten und Einreiseregelungen für Hunde in die UK
  2. Durch den Eurotunnel nach England (mit Hund)
  3. Mit Hund auf die Fähre nach England
  4. Autofahren in England
  5. Wissenswertes über Urlaub mit Hund in Großbritannien

1. Formalitäten: Was muss ich tun, damit mein Hund überhaupt nach England (und Großbritannien) einreisen darf?

Dein Hund benötigt einen EU-Heimtierpass, eine gültige Tollwutimpfung und einen Mikrochip. Achtung: Die Ausbildung des Impfschutzes dauert drei Wochen. Prüfe also frühzeitig, ob der Impfschutz aktualisiert werden muss. Anders als beim Reisen innerhalb der EU mit Hund, musst du für die Einreise nach Großbritannien darüber hinaus eine Bandwurmbehandlung durchführen lassen. Diese muss in einem bestimmten Zeitraum vor Einreise stattfinden und zwar frühstens 5 Tage vor Einreise und spätestens 24 Stunden vor Einreise. Dafür reicht es nicht aus, dass du dir eine Wurmkur beim Tierarzt holst. Die Wurmkur muss vom Tierarzt verabreicht und mit genauer Uhrzeit im Haustierpass dokumentiert werden. Also rechtzeitig an den Termin denken, ansonsten wird dir die Einreise am Grenzübergang verweigert. Reist du aus folgenden Ländern ein, dann entfällt die Pflicht der Bandwurmbehandlung: Finnland, Irland, Malta und Norwegen. Gut übrigens, wenn du planst, über Großbritannien nach Irland ein- und wieder auszureisen.

Auf einen Blick: Das braucht dein Hund für die Einreise nach England, Wales und Schottland

  • EU-Heimtierausweis (blauer Pass)
  • Gültige Tollwutimpfung
  • Mikrochip
  • Bandwurmbehandlung

Ausschluss von bestimmten Rassen

Leider gibt es einige Hunderassen, die nicht nach Großbritannien einreisen dürfen. Dazu zählen:

  • Pitbull (Typ American Staffordshire Terrier)
  • Boerbull (Typ Mastiff)
  • Tosa
  • Mischlinge dieser Rassen

Mit Welpen nach Großbritannien?

Hast du einen Welpen, der jünger als 15 Wochen ist, darfst du ihn leider nicht mit nach Großbritannien nehmen. Grund ist die Notwendigkeit einer gültigen Tollwutimpfung. Und da Welpen erst mit 12 Wochen geimpft werden dürfen und die Ausbildung des Impfschutzes drei Wochen dauert, ist eine UK-Reise mit Welpen zu einem früheren Zeitpunkt nicht möglich.

Anzahl von Hunden

Du darfst bis zu fünf Hunde mit nach Großbritannien nehmen. 

Ab auf die Insel: Wie man mit dem Hund nach Großbritannien reist

2. Mit Hund durch den Eurotunnel nach England

Der Eurotunnel ist der schnellste und für Hundebesitzer unkomplizierteste Weg nach Großbritannien. Der Ablauf ist denkbar einfach: Du buchst den Tunnel online, dabei kannst du angeben, dass du deinen Hund oder deine Hunde mitnimmst. Die Zusatzkosten für einen Hund im Eurotunnel liegen bei 46 Euro pro Fahrt.

Am Tag der Reise solltest du spätestens eine Stunde vor Abfahrt dort sein, denn zunächst stehen die Kontrollen an. Für Hunde gibt es eine Pet Reception, die du als allererstes ansteuerst. In Calais ist dies sogar ein Drive-in, du musst mit deinem Hund also gar nicht aussteigen. Ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin vom Eurotunnel prüft alle Dokumente, also den Haustierausweis, ob die Bandwurmbehandlung durchgeführt wurde und lässt dich den Mikrochip scannen. In wenigen Minuten ist auch schon alles fertig, du bekommst einen Aufkleber für dein Auto und wirst zu den Passkontrollen geschickt. In Folkstone musst du mit deinem Hund zu einer Rezeption, aber auch hier kannst du den Scan des Mikrochips selbst durchführen.

Bist du durch die Passkontrollen gefahren, wirst du auch schon zum Tunnel geleitet. Du fährst mit dem Auto auf den Zug und gemeinsam seid ihr innerhalb von 35 Minuten auf der anderen Seite.

Hast du vor der Abfahrt noch etwas Zeit, kannst du auf dem Gelände des Eurotunnels Snacks kaufen, die Toiletten nutzen und deinem Hund auf speziellen Hundewiesen noch etwas Auslauf geben. Fazit: Die Fahrt nach England mit dem Eurotunnel ist absolut zu empfehlen. Du bist die ganze Zeit mit deinem Hund zusammen und es gibt praktisch keinen Stress, den du deinem Vierbeiner aussetzt.

Hier kannst du den Eurotunnel mit Hund buchen (offizielle Seite)

3. Mit Hund und Fähre nach England und Großbritannien

Möchtest du mit der Fähre nach Großbritannien, hast du unterschiedliche Möglichkeiten.

  • Die Fähre von Calais nach Dover
  • Die Fähre von Dünkirchen nach Dover
  • Die Fähre von Amsterdam nach Newcastle

Bei den Strecken gibt es zwei Anbieter: P&O sowie DFDS. Gemeinsam haben beide Anbieter, dass die Hunde auf der rund zweistündigen Fahrten nach Dover im Auto bleiben müssen. Die Mitnahme an Board ist leider gar nicht möglich. Anders ist dies bei der Strecke Amsterdam nach Newcastle, die über Nacht stattfindet. Für diese Strecke kann eine Haustierkabine gegen Aufpreis gebucht werden. Zudem gibt es einen Bereich an Deck, an dem der Hund sich lösen kann. Es gibt auch Zwinger, die man buchen kann, die allerdings als wenig hundefreundlich beschrieben werden. Wie auch bei der Fahrt durch den Eurotunnel, werden Kontrollen aller Reisenden und Haustiere durchgeführt. Für Hunde ist die Fahrt mit der Fähre damit als etwas stressiger einzustufen, als mit dem Eurotunnel. Die Strecke nach Newcastle kann dennoch sinnvoll sein, da auf diesem Weg einige Fahrtstunden nach Schottland eingespart werden können. Bitte beachte auch, dass Hunde durchaus Seekrank werden können.

Zur DFDS-Buchung (offizielle Seite)

Zur P&O-Buchung (offizielle Seite)

Fliegen mit Hund

Das Fliegen mit Hund ist (aus guten Gründen) umstritten. Hast du einen kleinen Hund, der weniger als acht Kilo wiegt, darfst du ihn als Handgepäck in einer geschlossenen Hundebox in die Kabine mitnehmen. Der Hund darf die Box nicht verlassen. Welche Anforderungen die Transportbox erfüllen muss, kann je nach Fluggesellschaft unterschiedlich sein. Meist muss sie fest verschließbar, wasserfest und stabil sein. Gängiges Maß ist 55 x 40 x 23 cm. Du musst bei der Buchung des Flugs natürlich angeben, dass du einen Hund mitnimmst. Dies ist übrigens kostenpflichtig.

Möchtest du mit einem großen Hund nach Großbritannien fliegen, muss dieser im Frachtraum transportiert werden. Das ist laut, kalt und stressig. Das Fliegen mit Hund nach Großbritannien ist damit am wenigsten zu empfehlen, vor allem da es mit dem Eurotunnel und der Fähre sehr gute Alternativen zum Fliegen mit Hund gibt. 

Wissenswertes über das Reisen mit Hund nach Großbritannien

4. Autofahren in England

Mit dem Auto in England, Schottland oder Wales unterwegs zu sein, bedeutet auch, links zu fahren. Das kann am Anfang eine Herausforderung sein, doch man gewöhnt sich recht schnell daran. Doch es gibt einige Regeln, die du kennen solltest:

  • Geschwindigkeit: Geschwindigkeiten müssen von Miles in Kilometer pro Stunde umgerechnet werden. Immer mal 1,6. Höchstgeschwindigkeit ist übrigens 112 km/h also 70 Miles. 
  • Kreisverkehr: Du fährst links in den Kreisverkehr, möchtest du die erste Abfahrt rausfahren, dann musst du sofort links blinken. Fährst du geradeaus raus, dann nicht blinken. Fährst du die dritte  oder vierte Abfahrt raus, musst du schon beim Einfahren rechts blinken. Achtung, falls es mehrere Spuren gibt, dann bereits auf die Schilder achten und die richtige Spur wählen.
  • Blitzer: Es gibt nicht nur normale Blitzer, sondern auch die Average Time Controll. Hier wird deine Durchschnittsgeschwindigkeit über einen längeren Abschnitt erfasst. 
  • Maut: In England gibt es so gut wie keine Maut auf Autobahnen. Ausnahmen sind einige Brücken und Tunnel. Hier findest du Mautstationen vor Ort. In London gibt es zudem die City-Maut.
  • Single Track Roads: In ländlichen Gegenden gibt es häufig Single Track Roads, also Straßen, auf denen nur ein Auto Platz hat, aber beide Richtungen befahren werden. Nutze die Haltebuchten zum Ausweichen (immer nur links!). Diese auf keinen Fall als Stellplatz oder Parkplatz nutzen, auch nicht kurz. 
  • Parkverbot: Straßen an denen das Halten und Parken verboten ist, haben links zwei gelbe Markierungen als Hinweis.

Autofahren in London: Wichtige Regelungen

Bevor du mit deinem Auto nach London reist, musst du dich vorab um zwei Dinge kümmern: Du musst die London-City-Maut bezahlen, sofern du vorhast, in der Innenstadt zu fahren und du musst dein Auto online für die Low Emission Charge registrieren. Denn für das Fahren in der Londoner Innenstadt zahlst du eine City-Maut von 11,50 Pfund. Und wer keine grüne Plakette hat, zahlt zusätzlich eine sogenannte Low Emission Charge (dies sogar im ganzen Londoner Umfeld). Und ganz wichtig: Selbst wenn du eine grünen Plakette hast, musst du dein Auto vorab online registrieren.

Hier gehts direkt zur Registrierung für die Low Emission Charge

Hier lang zur London City Maut für London

5. Häufige Fragen und Antworten: Was du bei einem England Urlaub mit Hund wissen musst

Wie hundefreundlich ist Großbritannien?

Egal ob England, Wales oder Schottland - in Großbritannien haben die Menschen ein Herz für Hunde. Ich habe selten ein hundefreundlicheres Land bereist. Entsprechend normal ist es, dass Hunde auch (fast) überall dabei sein dürfen und überwiegend freundlich behandelt werden. Übrigens ist auch der Umgang unter Hundebesitzern sehr entspannt. In London dürfen Hunde sogar in den Parks freilaufen.

Was muss ich beim Restaurantbesuch mit Hund beachten?

Viele Restaurants haben bereits draußen gekennzeichnet, ob Hunde erwünscht sind, oder nicht. Generell gibt es in England, Wales und Schottland überdurchschnittlich viele hundefreundliche Cafés und Restaurants. Es kann aber Sinn ergeben, vor einem Besuch kurz nachzufragen oder zu reservieren und dabei den Hund anzugeben. Es gibt zudem auch Restaurants, die nur eine limitierte Anzahl an Hunden zulassen. Ebenso kommt es vor, dass Hunde nur im Außenbereich aber nicht im Innenbereich erwünscht sind.

Dürfen Hunde in Großbritannien an den Strand?

Aber sicher. Es kommt durchaus vor, dass Strandabschnitte für Hunde gesperrt sind, aber wir haben fast überall hundefreundliche Strände in England, Schottland und Wales vorgefunden.

Welche Unterkünfte sind in Großbritannien hundefreundlich?

Auch bei den Unterkünften ist Großbritannien sehr hundefreundlich. Vom schicken Hotel bis zur Ferienwohnung findet man Unterkunft aller Art, die auch für Hunde zugänglich sind. Wir durften unsere Hündin in einem guten Hotel sogar mit in den Frühstücksraum nehmen, was leider nicht immer selbstverständlich ist. Wichtig ist, bei der Buchung einer Unterkunft vorab einen Filter zu setzen und den Hund auch zusätzlich bei der Buchung anzugeben. Bei Hotelbuchungsseiten macht man das einfach als Nachricht, da Hunde nicht immer direkt im System angegeben werden können. Teilweise fallen Gebühren an, im Durchschnitt zwischen 8 und 15 Euro pro Nacht oder Aufenthalt. 

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